Nils Bruch - Mein Weg zu Pfalzbaits / Teil 1
Die Geschichte begann im Oktober 2019.
Patric kannte ich bis dahin schon knapp 3 Jahre, da wir gemeinsam einem Angelverein beiwohnten. Ich wusste auch, dass er selbst für sich und seine Freunde Boilies produzierte, doch ich kam nie auf die Idee ihn danach zu fragen. Wieso? Das weiß ich glaube selbst nicht genau, vielleicht weil ich zu dieser Zeit viele Boilies selbst abgedreht hatte.
An diesem Tage jedoch, fragte er nach dem Arbeitseinsatz einfach mal in die Runde, ob jemand Baits gebrauchen könnte, komplett umsonst. Da musste er nicht zweimal fragen, mein Freund Flo und ich sind bei sowas direkt zur Stelle. Minuten später wechselten auch schon einige Pakete GLM die Autos und wir beide traten den Heimweg an.
Natürlich waren wir beide gespannt, was wir da unser Eigen nennen durften und natürlich
heiß die Boilies am Wasser zu testen. Am folgenden Wochenende sollte es dann auf den Geburtstag meines Freundes Stephan gehen, shit- doch nicht fischen. Aber eine Nacht sollte doch nach dem Geburtstag locker gehen. Somit fuhren wir an dem folgenden Freitag dann in Richtung Geburtstag, zuvor aber fütterten wir unsere Plätze mit den neuen Ködern. Anschließend ging es feiern, sodass wir am nächsten Tag nicht allzu fit auf dem Parkplatz des Sees ankamen - zwar heiß darauf, die neuen Köder zu testen aber dennoch durch Schlafmangel geprägt.
Flo befischte einen anderen Bereich des Sees mit seinem Freund Jan, mich hingegen verschlug es in eine kleine Ecke, die durch viel überhängende Büsche am Ufer geprägt war.
Ich hatte bezüglich des Spots ein richtig gutes Gefühl und war auch schneller auf dem Weg zu Platz als die anderen beiden Jungs.
Das Camp war ebenfalls schnell aufgebaut, die Ruten beködert und mittels Futterboot auf den Weg zur Ufervegetation.
Die erste Montage, bestückt mit einem GLM Snowman wurde an der steil abfallenden Uferkante auf rund 3,80m abgelegt. Als Beifuter eine Hand voll GLM-Boilies - fertig!
Keine 20m mit dem Boot gefahren, lief die Rute schon im Dauerton … na das läuft ja! Flo passierte gerade mein Camp und wurde direkt beauftragt, das Futterboot zurückzufahren, während ich den Fisch drillte. Und schon lag ein schöner Spiegler Mitte 30 Pfund eingebettet vor mir in den Maschen. Kurz ein paar Bilder und weiter geht’s - also Ruten fahren!
Was soll ich sagen? Es wurde eine schlaflose Nacht, denn bis zum nächsten Mittag hatte ich schon 16 Fische bis knapp 18kg im Dauerregen fangen können.
Alle Sachen waren einfach quatschnass, ich war zufrieden und das Wochenende war sowieso vorbei, also ging es heimwärts. Den ersten Test hatten die Baits auf jeden Fall souverän bestanden, denn auch Flo war damit erfolgreich gewesen. Er fing einen fetten 22kg Spiegler in der darauffolgenden Nacht. Ebenfalls auf GLM!
Einige Tage später trafen wir uns und ließen die Session Revue passieren. Uns war klar, wir mussten definitiv noch eine Session absolvieren, diesmal zusammen und deutlich besser vorbereitet. Und auch diesmal ein ganzes Wochenende, nicht nur eine Nacht.
Somit wurde für die folgende Woche ein Plan geschmiedet, Futter in die Autos geladen und alles weitere organisiert. Ziel war es, eine fette Herbstsession durchzuführen mit gut vorbereiteten Plätzen.
Hierfür wollten wir zusammen nach der Arbeit unter der Woche dienstags und donnerstags die jeweils 250km zum Füttern fahren und richtig abladen. Sowohl Pellets, Tigers, Hanf als auch Boilies waren hierfür geplant. Und davon reichlich! Es war schon fast dunkel, als wir am See ankamen, das Boot mit Futter und Echolot ausstatteten und auf Spodsuche gingen. Ziel war es, eine Fläche mit gleichbleibender Tiefe zu finden, auf der wir in Grobe-Kelle-Manier abladen konnten. Die einzige Stelle, die unseren Anforderungen jedoch entsprach, war rund 50cm hoch mit Kraut bedeckt, welches sich auf dem Echolot als wirklich dicht darstellte.
Wir hatten jedoch genug Partikel dabei und setzten drauf, den Platz mit genug Futter frei zu füttern - so die Theorie jedenfalls!
Also rein mit dem Zeug und dann schnell wieder heim. Das gleiche sollte dann ebenfalls am Donnerstag passieren, jedoch ohne Partikel, sondern nur mit Boilies. Am Platz angekommen war auf dem Echolot auf jeden Fall von Kraut nichts mehr zu sehen, nicht ein Fahn, wirklich gar nichts. Das nenne ich mal Platz angenommen, wieder wurden einige Kilo Boilies großflächig verteilt. Am nächsten Tag brachen wir dann erneut an den See auf, diesmal mit Ruten im Gepäck, voller Vorfreude, was da wohl auf uns zwei zukommen wird.
Und wir sollten Recht behalten, denn was in den nächsten knapp 48h passierte, hatten Flo und ich noch nie erlebt. Es waren nicht mal viele Fische, die wir fingen, an der Zahl genau 13, aber das Durchschnittsgewicht lag knapp unter 19kg. Einfach nur krank!
Aber der Reihe nach… am See angekommen bauten wir also unser Tackle nach und nach auf. GLM Snowmans waren bei mir natürlich wieder auf beiden Ruten montiert - was auch sonst.Die Rute fanden dann auch kurze Zeit später den Weg ins kühle Nass, anschließend sollte gegessen werden, soweit kam es aber nicht, den erste Fisch kündigte sich mit ein paar Piepern bei auf Flo’s Rute an, nice, das ging fix!
Nach einigen Fluchten lag ein schöner Spiegler im Kescher, rund 17,5kg schwer … perfekt, so kann es weiter gehen.Der Fisch war gerade versorgt, da lief auch schon die nächste Rute im Dauerton. Wir schauten uns an und wussten das hier wird ein krankes Wochenende. Keine 10 Minuten später lag also schon der nächste Fisch auf der Matte, diesmal knapp über 15kg. Was will man mehr? Genauso hatten wir uns das erhofft, eine Fangorgie vom feinsten. Die Bissfrequenz nahm in den nächsten Stunden zwar ein wenig ab, aber die Fische wurden immer dicker.
So fing Flo am selben Abend noch einen über 20kg schweren Schuppi, über den wir uns natürlich mega freuten. Langsam stellte sich Zufriedenheit ein, unser Plan war einfach voll aufgegangen und die Boilies fanden unser Vertrauen.
Doch damit sollte nicht genug sein, denn in den frühen Abendstunden bekam ich erneut einen Biss auf meine linke Rute. Ganz langsam nahm der Fisch Schnur und die Kopfschläge waren in meinen 10ft Sonik Xtractor deutlich spürbar. Dadurch ergaben sich für mich schon nur zwei Möglichkeiten, entweder handelt es sich hier um einen der kleineren Schuppis des Gewässers oder um einen ganz bestimmten Fisch, den ich in den Jahren zuvor schon zweimal fangen konnte.
Zuletzt rund 1,5 Jahre zuvor voll mit Laich und knapp über 25kg schwer. Minuten um Minuten vergingen, mein Gegner stand tief an der eigenen Uferkante, die Kopfschläge ließen mich einige Male zittern, doch nach hartem Kampf kescherte Flo einen massiven Spiegler souverän ab. Das konnte doch nur einer sein…
Und genau dieser Fisch war es auch, vollgefressen im Herbst, besser geht es ja kaum. Das sollte doch mein neuer PB sein! Ich war gespannt, was wohl die Waage sagen würde - reicht es? Oder vielleicht auch nicht? Doch mein Gefühl gab mir Recht und die Waage blieb bei unglaublichen 28kg stehen.
28kg Alter! Einfach nur geil!
Besser kann’s ja fast nicht laufen. Patric wurde sofort informiert und dieser stand knapp 20 Minuten später bei uns mit einem Sixer Bier am See und beglückwünschte uns zu dieser geilen Session.
Der Abend ließen wir dann entspannt bei geilstem Wetter im Oktober ausklingen. Die Nacht war relativ ereignislos und so konnten wir uns von den stressigen, aber geilen ersten Stunden erholen. Früh morgens, es war noch leicht dunkel, wurden wir aus unserem Schlaf gerissen, die nächste Rute lief im Dauerton. Einfach perfekt! Flo nahm die Rute auf und wieder einmal leistete der Fisch unglaubliche Gegenwehr. Die Karpfen waren topfit und das merkten wir vor allem im Drill. Wir hatten definitiv den richtigen Zeitpunkt erwischt und durften nun eine endkranke Session abfeiern.
Erneut fand ein dicker Schuppi den Weg in den Kescher, Wahnsinn, was geht hier ab?
Und mit 18,5kg definitiv der perfekte Wecker an diesem Morgen.
Anschließend wurde dann der erste Kaffee des Morgens gekocht und die Situation besprochen. Von der Gängigkeit der Baits waren wir auf jeden Fall mehr als überzeugt. Für uns war klar, davon brauchen wir mehr, zumal unsere Boilie Vorräte durch das zweimalige Füttern und die letzten 24 Stunden ziemlich dezimiert waren. Doch das sollte das kleinste Problem sein. Bis zu nächsten Morgen fingen wir auf jeden Fall noch einige schöne Fische. Mittlerweile hatten wir außerdem 2 Ruten auf Liver-Hookers umgestellt und auch diese liefen super. Flo fing noch einen 21,7kg schweren Spiegler, bei mir fand ein 22kg Twotone-Spiegler den Weg auf die Matte. Bis zum nächsten Morgen fingen wir noch einige schöne 30er. Das perfekte Wochenende, viel mehr wäre nicht drin gewesen.
Mehr als zufrieden traten wir den Heimweg an, die Stimmung hätte nicht besser sein können. Wir hatten alles gefangen, alles was wir uns gewünscht hatten! Außer einen Fisch! Diesem jage ich nun schon rund 3 Jahre hinterher, aber dazu an anderer Stelle mehr.
Zuhause angekommen wurden die Autos ausgeräumt, alle Vorräte aufgefüllt, denn rund eine Woche später ging es wieder einmal für mich an dieses Gewässer.
Diesmal allein, den Flo hatte aufgrund seiner Meisterschule leider keine Zeit gehabt.
Ich befischte einen neuen Spot, da der alte durch einen anderen Angler belegt war. Ob er von unserer kranken Session mittbekommen hatte weiß ich nicht, aber es interessierte mich auch nicht wirklich. Einfach Angeln. Die Ruten wurden mit Liver-BigBalls bestückt und an einer steilen Kante hinter einem Plateau abgelegt. Die Nacht brachte zwei kleine Schuppis zwischen 8 und 12kg. Am Morgen jedoch fing ich eine mega geilen langen 22kg Schuppi. Damit war ich super zufrieden!
Auch die Liver-Boilies hatten nun bewiesen, dass sie durchaus gut fangen. Das Vertrauen zu den Ködern war definitiv da! Zuhause angekommen checkte ich erst einmal den Boilie Vorrat und musste nun doch feststellen - viel war davon nicht mehr übriggeblieben!
Also abends kurze Lagebesprechung bei Flo Zuhause, ein paar Telefonate später wurden für Ende Dezember knapp 200kg Baits geordert. Zu dem Zeitpunkt führen wir nämlich unsere jährliche Silvestersession durch und können die Boilies grad abholen.
So ähnlich lief es dann auch ab, nur Patric war so nett und brachte uns die Boiies sogar ans Wasser. Geile Aktion! Diese wechselten dann das Auto und uns wurde wieder bewusst wieviel 200kg eigentlich sind. Mit Tackle wird das auf der Heimfahrt doch ganz schön eng. Aber geht schon irgendwie.
Auf Ehrenbasis gab es natürlich wieder Teig, Boilies und Hookbaits von ihm zusätzlich dazu. Wir verabschiedeten uns also und gingen wieder dem Fischen nach. Leider haben wir mal schön ins neue Jahr geblankt.
2020 fängt ja gut an, aber bei dieser Session geht es hauptsächlich um eine schöne Zeit am Wasser, nette Gespräche - einfach um die Freundschaft! Wir hatten eine richtig geile Zeit zusammen, Jan war ebenfalls mit von der Partie und wir ließen es uns richtig gut gehen. Guten Essen, Zeltheizung und starker Kaffee sind in dieser Jahreszeit ebenfalls essentiell. Trotz Blanken war diese Session einfach wieder Ultra geil, auch das Wetter war für Ende Dezember perfekt.
Im Nachhinein immer noch eine geile Session und diese wird, wenn möglich jedes Jahr wiederholt.
Am 2. Januar ging es dann für uns alle in Richtung Heimat, Jan musste noch einige Sachen von uns mitnehmen, da wir aufgrund des Futters leichten Platzmangel hatten. Noch schnell an der Tanke einen Kaffee geholt und ab auf die Autobahn.
Die nächsten Wochenenden versuchte ich mein Glück dann an den heimischen Gewässern, doch das Wetter spielte mir absolut nicht in die Karten.
Regen, Hagel und Schnee wechselten im Stundentakt, das Hochwasser kam langsam und das heimische Gewässer war für die nächsten Wochen unbefischbar. Schade!
Heute denke ich, das war das beste was passieren konnte, denn der Februar am andern Gewässer wurde einfach nur komplett krank!
Mit Patric war ich mittlerweile fast täglich im Gespräch und wir sprachen oft über Köder. Bis dato produzierte er ausschließlich für Freunde und Bekannte.
Für mich ging es also wieder an Wasser und Patric wollte mich dort besuchen. Dort angekommen fing ich in den ersten Minuten direkt einen schönen 15kg Spiegler auf die 30mm GLM-Dumbles. Richtig gehört - 30mm im Februar bei 5*C Wassertemperatur funktioniert super!
Patric war mittlerweile eingetroffen und wir beredeten bei einem Kaffee die Lage. Dabei erzählt er mir von seinem Vorhaben Pfalzbaits zu gründen. Die Anfragen seien stetig gewachsen und mittlerweile spiele er mit dem Gedanken das ganze öffentlich zu vertreiben. Coole Sache! Auf die Frage, ob ich sein Team unterstützen wolle, gab es für mich nur eine Antwort! Aber sicher! Von den Boilies war ich sowieso überzeugt und ich würde sie sowieso fischen, auch wenn ich nicht im Team wäre. Kein Druck, einfach nur entspannt fischen, genauso wollte ich das immer, es hat einfach alles gepasst. Perfekt!
Ich fing in dieser Session noch 3 schöne Fische, darunter einen knapp 21kg schweren Spiegler, einen 19kg Schuppi und den gleichen Fisch, den ich im Oktober schon fangen konnte. Nur diesmal anstatt mit 28kg jetzt mit 29,6kg, komplett krank! Dieser Fisch verfolgt mich einfach und nun habe ich ihn in 4 Monaten schon zum zweiten Mal auf GLM verhaften können.
Leider war meine Spiegelreflexkamera von innen angelaufen und so konnte ich nur mit dem Handy paar Bilder machen, aber was solls, der Moment zählt. Und der war unbeschreiblich.
Was ein Fisch! Einfach nur geil!
Jetzt waren keine Zweifel mehr vorhanden, ich freute mich auf die Zusammenarbeit mit der Firma Pfalzbaits, bei der ich auch selbst was beitragen kann und alles auf Freundschaftsbasis abläuft. Flo war natürlich auch direkt mit im Boot und so unterstützen wir jetzt zusammen eine Firma aus der Region! Genauso wie wir es immer wollten. Fett!
Trotz dieser Doppelfänge fehlte mir aber noch ein Fisch aus diesem Gewässer, den ich unbedingt fangen wollte. Dementsprechend konnte ich diesem See noch nicht den Rücken kehren... Aber diese Story ist eine andere und folgt in Teil 2!
Ich hoffe euch hat dieser kleine Beitrag gefallen und ich konnte euch in dieser Corona-Zeit etwas unterhalten.
Tight Lines und viel Erfolg in 2021
Nils Bruch
Walter Aman
Servus ich habe dir Messenger Facebook geschickt bitte bald mir antworten Danke